Outdoorgeschichten – Neuankömmling/ 19.03.2022

E war dann soweit. Samstag zwar nicht wirklich Tag eins vom Urlaub, aber man kann das ja trotzdem gelten lassen.
Der „Mann“ war shoppen, auf der Agenda stand ein größerer Rucksack.

Um der Lage Herr zu werden, also den richtigen nicht nur passenden sondern auch vom Volumen her ausreichend großen zu finden, wurde das fast komplette Geraffel für unterwegs inkl. Boardküche in den Lagernetzbeutel von Yetischlafsack gepackt und den Kofferraum vom Golf geworfen. Ja ich weiß, Autofahren ist Luxus pur.
Der ganze Kram bringt übrigens knapp 6kg an die Waage. An weil es ja an einer Kofferwaage hängt.

Im Outdoor-Shop des Vertrauens Unterwegs Hamm hier am Dorf angekommen und mein Anliegen vorgetragen, was dann auch umgehend zu einer relativ einstimmigen Volumenbestimmung führte, sowie ein zwei technische Kleinigkeiten wurde dann die kleine Auswahl durchprobiert.

Unterwegs Hamm hatte ich eigentlich gar nicht vor zu besuchen, denn ursprünglich sollte es ins nahe große Dorf gehen. Dort wäre eventuell auch noch ein neuer Fahrradhelm in einem anderen Laden fällig gewesen.
Aber wie ich so die Lebensgeister mittels geeignetem Getränk in mir geweckt hatte, sah ich eine mindestens genauso große Auswahl an Modellen in diesem Laden. Außerdem würde dort das parken deutlich einfacher sein und so weit weg war er ja nun auch nicht.

Also, drei unterschiedliche Label standen zur Auswahl, wobei eines leider davon kurz vorher in der passenden Größe die Verkaufsräumlichkeiten verlassen hatte.
Und so wurden die Klamottens in insgesamt drei Modelle zweier auch nicht ganz unbekannter Hausmarken, Deuter & Osprey, ausprobiert.

Mein komplettes Schlafzimmer samt Boardküche lag nun im Laden und wurde von mir abwechselnd in einen der beiden verfrachtet. Das Packen der beiden Rucksäcke gestaltete sich tatsächlich je anders. Das lag, so laut der Auskunft der netten Verkäuferin, vor allem an dem unterschiedlichen Schnitt der Modelle.

Dann wurde aufgesattelte also anprobiert und mal ein paar mehr Schritte durch den Laden gemacht. Hier und dort noch mal nachjustiert. Mensch wo da überall Einstellmöglichkeiten sind. Nett immer wieder zwischendurch ein paar Kleinigkeiten erläutert sowie auch persönlich Erfahrung mit durchgereicht. Die Betonung von ihr lag auf persönlich, um im Verlauf des Testens einen eigenen Eindruck zu bekommen.

Letztendlich ist es, ein wenig zu meiner Überraschung, doch ein Deuter geworden. Um genau zu sagen, ein Deuter Aircontact Lite 40+10. Er hat mir, dem Bauchgefühl folgend, am besten gemundet.

Er lag irgendwie besser an mir an, ohne dabei an einer Stelle zu stören, zu drücken oder zu harken. Zu  meiner Überraschung, weil ich ja bisher mit meinem kleinen Osprey top zufrieden bin und zwischenzeitlich auch mal ein größeres Modell von denen wo auf dem Rücken hatte. Da aber ohne Füllung.

Als zusätzliches Gimmick kam noch eine Rucksack-Regehaut von Tatonka mit. Sollte gut sinnvoll sein, wenn auch in dieser Ausführung es nur die Außenseite des Rucksacks mit abdeckt.

Aber auch da hatte man mich sehr gut beraten und zunächst drei Modelle gezeigt. Zwei in der Machart dieses und ein weiteres Topmodell.
Jenes hätte nicht nur den Rucksack abgedeckt, sondern auch noch meinen Kopf und die Schultern. Das wird verhindern, daß Regenwasser zwischen Rucksack und Rücken läuft. Ich habe aber dennoch zur günstigen Alternative gegriffen auch wenn ich jetzt so dadrüber nachdenke, daß es wohl nicht so ganz clever war, weil ich mir zur Zeit kaum denke, daß ich bei strömenden Regen unterwegs sein werde.

Nun ist man auch zu Fuß mobil. Auch wenn nur Touren hier im nahen Umkreis gedacht sind. Und diese eigentlich auch nur zum testen der Hängematte.
Aber wer weiß, eventuell wird man das auch nur zum mal zum netten abchillen bei entsprechenden Wetter machen.

Kurze Gedankenpause

Natürlich sind die maximalen fast 6kg Ausrüstung komplett heftig. Aber da ist dann wirklich alles mit bei. Neben der schon erwähnte Boardküche, Schlafsack natürlich auch die Cocoon Hängematte, die Isomatte und das Tarp. Das Schlafsackinlay und der Ponchonliner als Underquilt sind ja quasi nur optional und werde gerade in der kompletten Kombination so nie zum Einsatz kommen.

Kleinkram wie Gurte für die Hängematte sowie Futter & Trinken aber auch potentielle zusätzliche Kleidung sind nicht berücksichtigt.

Auch ist das wohl als eher wahlloses reinwerfen in der Ausrüstung in den Neuankömmling nicht der finale Schluss. Da werd ich die Tage noch ein wenig üben. Denn mit der bisherigen Packart ist der Rucksack schon quasi voll, daß Volumen nicht wirklich gut genutzt, oder weit ab vom optimalen Nutzen.
Aber irgendwo muß man ja ma‘ anfangen.

Jetzt kann man sich natürlich fragen, wozu einen Rucksack? Jene Frage ergibt sich wohl vor allem der Leserschaft meines Tausendkilometer Hauptblog zurecht stellen.

Tatsächlich würde ich es auf jene Kurzformel bringen:

prakmatischer Luxus

Hä, wie bitte??? Ich hatte ja die Tag mal einen Versuch im Thema Wärmeisolierung gemacht. Dabei tauchte dann die sportliche Aufgabenstellung auf meine wenige Ausrüstung in den Wald zu bekommen.

Natürlich hätte ich es ans Rad zaubern können, was mir dann aber doch zu kompliziert war.
Natürlich auch vor dem Hintergrund, daß der Weg in den Wald nicht wirklich lang ist und so eine Radnutzung schon fragwürdig ist.

Außerdem gibt es hier im näheren fußläufig noch mit überschaubaren Aufwand ein paar nette Stellen, wo man es sich durchaus ma‘ gemütlich machen könnte.

Da mein eher mit 22l Volumen kleiner Osprey Rucksack mit dem Umfang des Gepäcks aber weit über seinem Limit ist und auch da mit tricksen oder basteln nix ginge, mußte also was passenderes her.

Und das ist dann eben dazu gekommen. Samstag, nix los auf‘ e Bude, in der letzten Zeit ein wenig Kohle gespart, Männer-Shopping war angesagt.

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