Eventuell könnte die Frage auftauchen, warum gibt’s keine großen Zeilen von Outdoor Touren mit Übernachtung? Jetzt hat er schon so viel aber zumindest all das, was es möglich machen sollte, aber er macht nicht.
Ein Erklärungsversuch
Grundsätzlich könnte ich das Setup in meinen Deuter Aircontact Lite Rucksack 40+10 werfen…
…und hier in den nahen Wald oder an ähnlich tauglichen Stellen mal eine Nacht machen.
Ja, das ginge in der Tat, aber zum einen komme ich mir dabei ein wenig blöd vor wenn das reguläre Schlafgemach quasi in Griffweite ist und zum anderen passt auch oft das Timing nicht.
Man(n) will so eine Sache ja nicht überstürzt angehen, oder schon mit einem Termin am Folgetag.
Hin und wieder spielt dann noch das Wetter mit rein, denn ganz so arg sollte es auch nicht sein.
Außerdem wobei ich jetzt sagen muß, gerade Aktionen hier fußläufig waren und sind von mir eher als Testfeld zu sehen. Denn grundsätzlich war und ist die Sache ja so gedacht, daß man mit dem Bike mal weiter weg fahren kann, ohne am selben Tag auch noch den Rückweg antreten zu müssen.
Die Sache mit dem Bike
…stellt sich jetzt aber leider nicht ganz so einfach da. Zur Zeit drehe ich in meinem Kopf ein paar Optionen bei denen das mobile Schlafzimmer (Cumulus Underquillt, Yeti Schlafsack und mit der aktuellen Cocoon Hängematte) vorne am Lenker ihren Platz finden.
Rollen wir die Sache von hinten auf
Jetzt gibt’s ja einige, wenn nicht sogar die meisten die nun fragen, wie so vorne am Lenker? Diese Frage darf zurecht gestellt werden, ist aber auch recht einfach zu beantworten.
In dem Packsack von dem Topeak Backloader/ der Arschrakete passt mit ganz viel Liebe und Zuneigung, oder besser gesagt mit ganz viel Nachdruck maximal mein Schlafsack rein. Woran das jetzt genau liegt, kann ich nur mutmaßen?
Stopfe ich den Yeti Schlafsack lose in den Packsack, stellt sich relativ schnell ein nicht zu verachtender Reibungswiderstand ein.
Unter dem Strich wird dann dieser Widerstand so groß, daß kaum noch Volumen für andere Kleinigkeiten, geschweige denn für den Underquillt und die Hängematte über bleibt.
Die Möglichkeit den Yeti in seinem eigenen Packsack wiederum in den Topeak Packsack der Arschrakete zu stecken besteht natürlich. Leider sind hier aber die Dimensionen des Packsack so ungünstig, daß diese Paarung auch wieder nur unzureichend Platz für den Rest lässt. Also…
…die Sache von…
…der anderen Seite angehen. Und spätestens an dem Punkt kann ich sagen, was hab ich da schon alles probiert!
Das erste was angeschafft wurde, war ein günstige Lenkerrolle aus dem Hause Zefal. Zefal kennt man, macht grundsätzlich gut durchdachte Sachen, ist qualitativ gut, bleibt aber preislich immer noch in einem bodenständigen Rahmen.
Der kleine Nachteil, im wörtlichen Sinne, das Volumen der Lenkerrolle von 10l. war eher begrenzt. Mit dieser Anschaffung wurde aber auch sehr schnell klar, eine vom Volumen her passendere Lösung könnte eng werden.
Irgendwann war ein Sparschwein mal so gut gefüllt, daß man sich zu der schon vorhandenen Arschrakete von Ortlieb noch deren Lenkerrolle leistete.
Naja, die Auswahl seinerzeit auf dem BRD Markt war aber auch quasi arg begrenzt. Außer Ortlieb als Marktführer gab es quasi nur Zefal. Und selbst Zefal war schon ein Exot.
Produkte als Alternativen aus dem Ausland, vorzugsweise von drüben über dem großen Teich, fand man nur vereinzelt im Internet. Import dank Kaufpreis plus Versand plus Zoll… . Vergiss es.
Gut, Ortlieb also. Das Platzproblem wurde umgehend schneller bestätigt, als einem lieb war. Auch die Montage des Systems war alles andere als (in meinen Augen) durchdacht. Die Lenkerrolle und die Befestigung am Lenker selbst bilden eine Einheit, man mußte quasi bei jeder Be- oder auch Entladung alles vom Lenker frimeln.
Zudem war der Packsack selbst von beiden Seiten her zugänglich. Soweit gar nicht mal schlecht gedacht…
…bedeutet dann aber auch, das an beiden Seiten zwei Rollverschlüsse sind.
Bei einer Montag zwischen einem Rennradlenker mit regulären Abmessungen (innen maximal 35cm) wird’s dann einfach eng. So ein Rollverschluss baut etwa gute 5cm auf, daß an beiden Seiten, fehlen dann vom nutzbare Volumen ein paar kostbare Zentimeter.
Zudem, packt man das System voll, liegen die Außenseiten stets gerne an den rennradtypischen Schalt-Bremskombi-Hebeln an. Auch nicht gut.
Entscheidung
Ich geb‘ s ja zu, irgendwie denkt man anders und fragt sich warum ist das so, oder wie kann man das besser machen?
Innerlich war mit dieser generellen Machart für mich die Entscheidung zu einem geraden Lenker gefallen.
Denn alle Lenkerrollen die es inzwischen auf dem BRD Markt gab hatten mit der in meinen Augen wenig zweckmäßigen Limitierung der Innenbreite von Rennradlenkern zu tun.
Da jetzt was mit einem inzwischen auch marktmäßig verfügbaren breiteren Lenker gleicher Bauform zu machen, erschien mir irgendwie – nicht ganz logisch.
Denn faktisch nutzte ich eh die tiefe Lenkerhaltung gar nicht, war also komplett sinnbefreit. Natürlich ganz klar gesagt, für mich.
Ja und dann gab es diese kleine Unanehmlichkeit eines technischen Defektes am linken Schalt-Bremskobi Hebel. Ein eher winziges Bauteil für wohl ein paar Cent hatte sich verabschiedet, aber sowas gab es eh nicht als Ersatzteil.
Damit schied eine Reparatur aus und die Preisgestaltung von bauartgleichen Schalt-Bremskombi-Hebeln schien mir auch nicht wirklich attraktiv. Natürlich vor dem individuellen Hintergrund.
Der etwas mühselige Weg für einen Umbau auf einen geraden Lenker nebst der notwendigen technischen Komponenten zog sich zwar zeitlich, war dann aber im Finale gar nicht so das große Ding.
Eigentlich…
…schien die Sache ab da auch mit Lösungen Packtaschen am Lenker relativ einfach. Das es aber aus zeitlichen Gründen eher ruhig war, passierte auch erstmal nix.
Gut war, für die Isolierung von Unten hatte ich mir aus dem Sparschwein einen Cumulus Selva 300 Underquillt ins Haus geholt. Der isoliert mit Daunen, macht also in Sachen Packmaß einen schlanken Fuß.
On top hatte ich noch einen Restrap Bumper Bar Taschenstütze am CAADX montiert, so sollten Packtaschen am Lenker nicht unnötig auf dort verlaufende Leitungen ungünstig einwirken. Zumindest der letzte Punkt erwies sich als ein wenig zu viel gedacht, oder als technisch zu ambitioniert.
Denn faktisch kommen Packtaschen am Lenker montiert zwar an Leitungen ran, aber da ich eine recht langen Vorbau habe, ist die Wirkung des Restrap Taschenstütze eigentlich eher gering.
Uneigentlich ist damit mal wieder die Montagemöglichkeit der Lenkerraschen eine Aufgabenstellung. Uff, als ob wir das nicht schon mal wann gehabt hätten.
Zim testen wurde dann der Yeti Schlafsack samt dem Cumulus Underquillt in den dafür angeschaffte SeaToSummit eVent Compression Dry Bag gesteckt. Dort passt zwar alles nett und geschmeidig rein, aber der Packsack hängt zum einen dank seines Durchmesser aber auch der hängenden Position am Lenker direkt auf dem Vorderrad.
„Alder Falder“, dacht ich nur und glaubte das ich im Wald stehe. Da es jetzt aber auf eine kurze Ausfahrt gehen sollte und ich auch irgendwie die Nauze voll hatte, griff ich zum orginal Topeak Packbeutel für die hintere Arschrakete und stopfte dort alles rein.
So hatte ich für die angesagte Ausfahrt zwar alles am CAADX und die Reifenfreiheit war auch gegeben, aber das war nicht meine Vorstellung. Der Packsack ist kegelförmig gearbeitet, er könnte sich langfristig aus der Halterung raus arbeiten.
Nächster und dann auch für diesen Ausflugtag finaler Handgriff war dann auf den 12l. Ortlieb Packsack umzupacken.
Auch das ging und stellte mich fast zufrieden. Zufrieden genug um abzufahren. Im Kopf kreisten dann ein paar Optionen und auch in den Folgetagen gab es immer wieder mal ein paar Versuche.
Ein gedankliches Fundament besteht in so fern, daß der Lenkerumbau am CAADX einen längeren Vorbau mit sich brachte, zudem die Lenkerposition ein wenig tiefer ist und so die „üblichen“ Lösungen ein wenig tricky sind. Aber was ist schon – üblich – an meinem CAADX?! *grins*
Punkt und damit ma´ eine durchaus längere gedankliche Pause. Lösungsansätze sowie Alternativlösungen zu den bisherigen sind auf dem Schirm, aber dazu wird’s demnächst weiteres Textmaterial nebst entsprechender bildlicher Darstellungen geben.
Bis dahin dürft Ihr natürlich den Inhalt hier als für Euch komplett unverständlich und damit sinnbefreit bei Seite legen oder auch gerne komplett von Eurer Festplatte löschen.
Einen netten Tag wünsch ich Euch aber trotzdem! 😉